Am 27. Oktober 2025 lud die SPD Dahlenburg zur offenen Fraktionssitzung ins Bürger- und Kulturhaus. Hier erhielten die Bürgerinnen und Bürgern der Samtgemeinde Informationen zu aktuellen Entwicklungen in den Räten und konnten Fragen stellen und Anregungen geben.

Für die Samtgemeinde waren Franz-Josef Kamp und Franziska Derrien anwesend. Der Flecken war durch Sabine Kamp und Sabrina Panning-Ternes vertreten. Aus Boitze war Marion Meyer dabei. Nahrendorf hatte seine Räte Marion Borderieux und Holger Nissen geschickt.

Der Abend wurde eröffnet durch Franz Josef Kamp, der den Fraktionen der Gliedgemeinden die Gelegenheit bot, sich vorzustellen und jeweils die aktuellen Themen aus den Einzelgemeinden zu präsentieren. So erzählte Marion Meyer, dass in Boitze gerade Solar und Windkraft ein viel diskutiertes Thema seien. Aktuelle Beschlüsse dazu gebe es im Augenblick noch nicht.

Ratsarbeit lohnt sich

Marion Borderieux wies darauf hin, dass es einige Schwierigkeiten gebe, Menschen für die Arbeit im Rat zu gewinnen. Ratsarbeit brauche zwar Geduld, aber sie biete eben auch die Möglichkeit, etwas zu bewegen. Auch in ihrem Rat in Nahrendorf seien die erneuerbaren Energien das Hauptthema und auch hier gebe es dazu noch keine fertigen Beschlüsse. Die Modernisierung der Bushaltestellen werde mit Hilfe von Fördergeldern umgesetzt. Wie Marion wies auch Holger Nissen darauf hin, wie positiv es sei, mitgestalten zu können. Er erläuterte den Anwesenden, dass er nicht Mitglied in der SPD sei, dass aber die Zusammenarbeit immer gut geklappt habe und er sich über die Gelegenheit, im Rat mitzuarbeiten, freue. Als besonders positiv empfinde er, dass die Zusammenarbeit aller Ratsmitglieder in Nahrendorf ohne Konflikte möglich sei.

Pläne für die Samtgemeinde

Für die Samtgemeinde berichtete Franz-Josef Kamp, dass der Kindergarten in die letzte Planungsphase eingetreten sei und man nun mit der Planung der neuen Grundschule beginne. Außerdem seien die Feuerwehr-Gerätehäuser Thema, ebenso der Ankauf des Hauses am Markt durch die Samtgemeinde. Problematisch sei hier der Denkmalschutz und die damit zusammenhängenden zusätzlichen Kosten bei Umbau und Renovierung. Dennoch sei der Ankauf dieses Gebäudes insbesondere auch wegen der damit verbundenen Grundstücke sinnvoll und richtig. „Daraus machen wir ein Schmuckstück im Zentrum von Dahlenburg“, so Franz-Josef Kamp.

Auch der Campingplatz in Dahlenburg beschäftigt die Räte. Hier gibt es Hoffnung, die Umgestaltung hin zur nachhaltigen und wirtschaftlichen Nutzung mit Fördermitteln ermöglichen zu können. Des Weiteren wird an einem Konzept zur Nutzung der überschüssigen Windkraft zur Wärmeerzeugung gearbeitet. Dies würde zum Beispiel die Beheizung der Häuser und Wohnungen im Flecken ermöglichen, und zwar mit Wassertemperaturen, die auch Altbauten ohne Umbau heizen könnten. Aufwendige Sanierungen wären dann nicht nötig. Außerdem wurde die Beteiligung der Samtgemeinde an einem neuen Windpark beschlossen.

Offene Fraktionssitzung

Fleckenangelegenheiten und Jugendarbeit

Sabrina Panning-Ternes wies für den Flecken darauf hin, dass die Fraktion hier im Verlauf der Legislaturperiode kleiner geworden sei. Sie verband dies mit einer Bitte an die anwesenden Bürgerinnen und Bürger, sich in die Kommunalpolitik einzubringen. Auch im Flecken seien Photovoltaik und Windkraft die Hauptthemen. Hier gehe es auch um mögliche finanzielle Gewinne aus den erneuerbaren Energien und die Vorteile, die der Gemeinde daraus erwachsen können.

Zusätzlich beschäftigten Brücken und Wege den Rat im Flecken und es werde in Abstimmung mit Bleckede an einem Radweg-Konzept gearbeitet. Franziska Derrien berichtete von der Kinder- und Jugendarbeit in Dahlenburg und erzählte von der Auszeichnung, die diese auf Landesebene erhalten habe.

Sabine Kamp berichtete zum Thema Straßenausbausatzung, dass die StrAbS in Dahlenburg seit Jahren ausgesetzt ist und dieses Moratorium Bestand habe. Im Augenblick führe man Reparaturen durch. Damit vermeide man die Beteiligung der Anwohner an den Kosten. Die vorhandenen Mittel für solche Reparaturen würden nach Bedarf zugewiesen. Franz-Josef Kamp regte eine Präsentation im Rat mit dem Bürgermeister aus Bleckede an um die dortigen Erfahrungen kennenlernen zu können. Die Stadt Bleckede habe immerhin trotz defizitärem Haushalt die StrAbS abgeschafft.

Bürgerfragen

Das nächste Thema aus dem Kreis der Anwesenden war die Frage nach einem Ärztehaus in Dahlenburg. Franziska Derrien wies darauf hin, dass die Gemeinde keinen Einfluss auf die Zulassungen durch die Kassenärztliche Vereinigung habe. Ansiedlungen neuer Ärzte, insbesondere Fachärzte, seien deshalb schwierig. Franz-Josef Kamp ging auf die Frage nach einem Gebäude dafür ein. Hier sei sicher ein größerer und damit zugänglicherer Bau wünschenswert. Es gebe in diesem Zusammenhang Überlegungen in Bezug auf das Gebäude, in dem gegenwärtig noch die Grundschule untergebracht sei. Sollte es zum Neubau einer Grundschule kommen, zum Beispiel am Dorn, dann sei eine Umgestaltung durch einen Investor am gegenwärtigen Standort denkbar.

Eine weitere Nachfrage bezog sich auf die Umsetzung und Ausführung von Maßnahmen in der Samtgemeinde. Oft habe man als Bürger den Eindruck, dass Dinge angefangen aber nicht beendet würden. So würden zum Beispiel Beschädigungen gekennzeichnet, aber die notwendigen Arbeiten würden nicht ausgeführt. Die Ratsmitglieder erläuterten hierzu, dass die notwendigen Arbeiten leider durch vorgeschriebene Planungsverfahren verzögert würden. Auch die Mitglieder der SPD-Fraktion wünschten sich beschleunigte Verfahren und eine zügigere Abwicklung. Andere Faktoren seien, das in einigen Fällen nicht die Samtgemeinde, sondern der Kreis zuständig sei. Auch Verschleppungen beim Gemeindehaushalt hätten zu Planungs- und Arbeitsverzögerungen geführt. Einige der Projekte sollen jetzt ausgeführt werden, und zwar so bald das Wetter es zulasse.

Hierzu beklagten die Bürgerinnen und Bürger die fehlende Kommunikation. Wenigstens auf der Website der Samtgemeinde könne doch über die gegenwärtige Situation informiert werden. Außerdem gebe es auch andere Kanäle über die man informieren könne.

Sabrina Panning-Ternes, Sabine Kamp, Franziska Derrien, Franz-Josef Kamp, Holger Nissen, Marion Borderieux, Marion Meyer

Erneuerbare Energien

Für die Anwesenden waren die Erneuerbaren ebenfalls ein wichtiges Thema. Besonders kritisch wurde die Menge der produzierten Energie gesehen und es wurde die Frage gestellt, warum die Samtgemeinde für 80.000 Menschen Energie produziere und was die Bürger der Samtgemeinde denn von all dieser Energiegewinnung hätten.

Als Antwort auf diese Frage gab es einiges festzuhalten. Zum einen wurde auf die Notwendigkeit der Zukunftsvorsorge hingewiesen, insbesondere auch mit Blick auf die Energieunabhängigkeit. Des Weiteren gebe es zahlreiche Projekte, diese Energie zu nutzen. Abgesehen vom schon erwähnten Ansatz der Fernwärme sei auch die Ansiedlung von Industrien geplant. Konkret übernehme der Landkreis zum 1. Januar den öffentlichen Personennahverkehr unter dem Namen „Moin“. Hier würden Elektrobusse eingesetzt, welche an verschiedenen Ladepunkten mit der Energie aus der gewonnenen Windkraft geladen würden.

Demokratie in der Samtgemeinde

Die Mitglieder aus den SPD-Fraktionen in den verschiedenen Räten sehen diese offene Fraktionssitzung als wichtigen Teil einer offenen Kommunikation. Es wurde auch auf die kommunalpolitische Akademie hingewiesen, welche durch die SPD organisiert werde, aber auch Nichtmitgliedern die Möglichkeit biete, sich über die kommunalpolitischen Beteiligungsmöglichkeiten zu informieren und sich auf ein Engagement vorzubereiten. Es sei aber auch wichtig, verschiedene Standpunkte darstellen zu können und unterschiedliche Profile zur Orientierung zu bieten.

Am 11. November gibt es für SPD-Mitglieder eine Vorstellungsrunde von Kandidatinnen/Kandidaten zur Bürgermeisterwahl. Die Unterstützung wird dann durch Mitgliederentscheid bestimmt.

Die offene Fraktionssitzung hat Bürgern und Bürgerinnen eine willkommene Gelegenheit zur Information und zum Hinterfragen geboten.